Blick vom Drachenfels rheinaufwärts

Siebengebirge

Highlights

  • Europas meistbestiegener Berg
  • Die Ruinen Drachenfels und Löwenburg
  • Deutschlands älteste Zahnradbahn
  • Die märchenhafte Drachenburg

Alte Ruinen, zauberhafte Schlösser, feuerspeiende Monster und furchtlose Krieger. Das Siebengebirge am Rhein bei Bonn erzählt eine Geschichte wie aus einem Märchen.

Drachen im Siebengebirge

Tatort Siebengebirge. Wenn die Sonne durch die Baumwipfel fällt, die Blätter leise im Wind rascheln und fröhliche Wandergruppen die Wege fluten, dann fällt es wirklich schwer, sich vorzustellen, welch düstere Szenen sich einst hier abgespielt haben. Und doch: Genau hier soll er sein, der Ort, an dem einst Siegfried den Drachen erschlug. So zumindest erzählt es die Nibelungensage.
Die Drachenthematik jedenfalls ist auch heute noch allgegenwärtig im Siebengebirge. Sein berühmtes Wahrzeichen, die Burgruine Drachenfels, thront hoch oben über dem Rheintal und zieht Jahr für Jahr die Besuchermassen an. Tatsächlich gilt der gleichnamige Drachenfels-Berg gemeinhin als Europas meistbestiegener Gipfel. Seine Popularität hat er vielleicht nicht zuletzt der im 19. Jahrhundert in England grassierenden Siebengebirgspassion zu verdanken. Einmal in das hügelige Waldgebiet im Westen Deutschlands zu reisen, das war ein Traum, den sich viele erfüllen wollten.

Wer heute den Drachenfels erklimmen möchte, hat die Wahl, zu Fuß zur Ruine zu wandern, mit Deutschlands ältester Zahnradbahn zum Gipfel zu fahren – und die Kleinen sogar, sich von einer Eselkarawane nach oben tragen zu lassen. In jedem Fall lohnt sich ein Zwischenstopp auf halber Höhe. Hier eröffnet sich der Blick auf die Drachenburg mit ihren märchenhaften Verzierungen und Türmen, und ein paar Meter weiter kann man im Reptilienzoo der Nibelungenhalle den heute noch lebenden Verwandten der Drachen einen Besuch abstatten.

Von Drachenfels bis Löwenburg – es gibt viel zu entdecken

Auch neben dem Drachenfels gibt es im Siebengebirge einiges zu entdecken. Insgesamt zählen mehr als 50 Berge und Anhöhen zu dem Areal, und nicht etwa sieben, wie der Name vermuten ließe. Woher die Bezeichnung Siebengebirge stammt, weiß letztendlich niemand so genau. Einer gängigen Überlegung zufolge bezieht sich die Benennung auf seine aus verschiedenen Perspektiven deutlich erkennbaren sieben Berggipfel. Mit 460 Metern bildet der Ölberg den höchsten Punkt in der Hügelgruppe. Durch sein markantes Merkmal, den großen Sendemast auf dem Gipfel, ist er auch aus weiter Ferne noch leicht zu identifizieren. Beim Aufstieg eventuell verloren gegangene Energiereserven können im Gasthaus Ölberg wieder aufgetankt werden. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist die Löwenburgruine auf dem zweithöchsten Siebengebirgsgipfel. Sie kommt etwas uriger daher als der vielbesuchte Drachenfels mit seiner bewirtschafteten Besucherplattform und bietet, wie viele der anderen Gipfel auch, eine tolle Aussicht über das Rheintal und die angrenzende ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Bei guten Bedingungen kann man sogar den weltberühmten Kölner Dom vom Siebengebirge aus erblicken. Insgesamt ziehen sich über 200 km an ausgezeichneten Wanderwegen durch das Gebiet, und auch jenseits des Siebengebirges bietet die Gegend mit den genannten Großstädten Bonn und Köln, dem Städtchen Königswinter am Rhein und dem Rheintal eine stattliche Vielfalt an Ausflugsmöglichkeiten.

Übrigens, was die meisten Besucher vermutlich nicht wissen: Tief unter den Siebengebirgsgipfeln verbergen sich 600 Jahre alte unterirdische Tuffsteinbrüche teils enormer Dimensionen. Die in den sogenannten Ofenkaulen abgebauten Steine wurden ursprünglich zum Bau von Backöfen verwendet, während des Zweiten Weltkriegs dann wurden Zwangsarbeiter in den unterirdischen Räumlichkeiten dazu angehalten, Einspritzpumpen für Flugzeugmotoren herzustellen. Zumindest dieser dunkle Abschnitt der Siebengebirgsgeschichte bleibt dem breiten Publikum jedoch verschlossen. Heute stellen die Ofenkaulen ein wichtiges Rückzugsgebiet für die ansässigen Fledermäuse dar.